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KH LÜNEBURGER HEIDE

Historie

Die Historie der Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide

Die Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide ist aus einem Fusionierungsprozess in den Jahren 2008 bis 2012 entstanden. Bereits zum 01.01.2008 fusionierten die ehemaligen Kreishandwerkerschaften Celle und Soltau-Fallingbostel. Ein Jahr später zum 01.01.2009 schließen sich die Kreishandwerkerschaften Celle/Soltau-Fallingbostel und Lüneburg zur Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide zusammen. Sitz der Kreishandwerkerschaft ist Celle. Die Geschäftsstellen in Bad Fallingbostel, Celle und Lüneburg bleiben erhalten.

Die Kreishandwerkerschaft betreute damals 44 Handwerks-Innungen im Bezirk der neuen Kreishandwerkerschaft, welcher die Landkreise Celle, Lüneburg und Soltau-Fallingbostel umfasst.

Zum 01.01.2012 erfolgt die Fusion mit der Kreishandwerkerschaft Uelzen/Lüchow-Dannenberg zur Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide. Von der Kreishandwerkerschaft wurden damals 55 Innungen in den Geschäftsstellen in Celle, Lüneburg, Bad Fallingbostel und Uelzen betreut. Die Fusion der ehemaligen selbstständigen Kreishandwerkerschaften korrespondierte mit einer Fusionswelle bei den Innungen. Mit dem Stand 01.01.2022 sind nun 46 Innungen in der Kreishandwerkerschaft organisiert.

Historie der Kreishandwerkerschaft

Celle

Aus der Chronik der Kreishandwerkerschaft Celle

Die Kreishandwerkerschaft Celle vertritt die Interessen des Celler Handwerks seit November 1920 und ist damit die älteste Kreishandwerkerschaft im Handwerkskammerbezirk Lüneburg-Stade.

Bereits im Jahr 1889 gründeten 10 Celler Innungen einen Innungsausschuss zur Vertretung gemeinsamer Interessen. Den entscheidenden Schritt hin zur handwerklichen Selbstverwaltung stellte die kaiserliche Verordnung vom 26. Juli 1897 dar, in welcher neben anderen die reichsweite Errichtung von Handwerkskammern für das Jahr 1900 befohlen wurde. Diesen Kammern, denen jeder selbstständige Handwerksbetrieb beizutreten hatte, oblag die Vertretung der Interessen ihrer Mitglieder auf Regierungsbezirksebene. Die Aufgaben der Innungsausschüsse vermehrten sich ständig und umfassten nach Errichtung der Handwerkskammer neben den eigenen örtlichen Berufsproblemen auch die Unterstützung der Kammertätigkeit und die Erledigung übertragener Angelegenheiten.

Die direkten und indirekten Folgen des Ersten Weltkrieges (1914-1918) trafen das klein- und mittelständische Handwerk schwer. Gleichzeitig begünstigten sie jedoch die Bestrebungen innerhalb der organisierten Handwerkerschaft, sich fester als bisher zusammenzuschließen. Es bildeten sich die Kreishandwerkerbünde mit ordentlichem Vorstand, festen Beiträgen und regelmäßiger Protokollführung.

Die vielseitigen Aufgaben, aber vor allem auch die räumliche Entfernung zur Handwerkskammer, führte dazu eine eigene Geschäftsstelle einzurichten. Im November 1920 wurde das Handwerksamt als gemeinsame Geschäftsstelle des Innungsausschusses und des Kreishandwerkerbundes errichtet.
Das Handwerksamt begann seine Arbeit im Dienste des Celler Handwerks in schweren Zeiten. Auf die unmittelbare Nachkriegsdepression folgte die verhängnisvolle große Inflation von 1923, welche die finanziellen Rücklagen ganzer Bevölkerungsschichten vernichtete. Das Celler Amt erwarb sich durch seine praktische Arbeit allgemeines Ansehen und Vertrauen. Der nächste schwere Schlag erfolgte in Gestalt der Weltwirtschaftskrise von 1929/30, unter deren Folgen das Handwerk lange zu leiden hatte.

Mit der durch die Wirtschaftskrise, Arbeitslosigkeit und Massenelend begünstigten „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten am 30. Januar 1933 begann auch für das Handwerk eine Zeit tiefgreifender Veränderungen. Am 15. Juli 1934 wurden sämtliche vorhandenen freien und Zwangsinnungen, Innungsausschüsse sowie Handwerksämter per Verordnung aufgelöst und an ihrer Stelle Pflichtinnungen und „Kreishandwerkerschaften“ errichtet. In den meisten Kreisen der Kammer bestanden zu diesem Zeitpunkt bereits Handwerksämter, so dass sich praktisch lediglich eine Namensänderung ergab, so auch in Celle.

Im Rahmen der allgemeinen Gleichschaltungsbestrebungen der NS-Regierung wurde auch das Handwerk nach dem „Führerprinzip“ organisiert. Der „Leistungslohn“ trat an die Stelle des Stundenlohnes und die ehemaligen Selbstverwaltungseinrichtungen des Handwerks wurden im hohen Maße zu bloßen Ausführungsorganen der nationalsozialistischen Wirtschaftsplanung. Mit der Einführung des „Großen Befähigungsnachweises“ im Jahre 1935 wurde jedoch ein langgehegter Wunsch des organisierten Handwerks erfüllt.
Da nach 1945 die Kreishandwerkerschaften von den Alliierten oft fälschlicherweise als „nationalsozialistische Erfindung“ angesehen wurden und insbesondere die USA jeglicher Wirtschaftsreglementierung ablehnend gegenüberstanden, hatten die Handwerksorganisationen bis in die 1950er Jahre hinein einen schweren Stand. Dieser Schwebezustand wurde erst mit dem „Gesetz zur Ordnung des Handwerks“ vom 17. September 1953 beendet, welches in etwa den Zustand von 1933 wiederherstellte.

Im Jahr 1956 zog die Kreishandwerkerschaft aus den gemieteten Räumlichkeiten in der Mauernstraße 41 in die Trift 23, dem heutigen repräsentativen „Haus des Handwerks“ um. Seit 1967 verfügt die Kreishandwerkerschaft im „Haus des Handwerks“ auch über Schulungs- und Sitzungsräume.

Zur Ausweitung und Intensivierung der überbetrieblichen Schulung hat die Kreishandwerkerschaft 1968 eine eigene Gewerbeförderungsstelle in der Uferstraße errichtet. Auch wurde das „Versorgungswerk“ gegründet, das Innungsmitgliedern und deren Mitarbeitern die Möglichkeit gibt, zu günstigen Bedingungen Versorgungslücken zu schließen. Eine eigene Buchstelle wurde bis 1983 betrieben. Um dem heimischen Handwerk eine noch bessere betriebswirtschaftliche Beratung zukommen zu lassen, hat die Kreishandwerkerschaft in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer seit 1970 betriebswirtschaftliche Beratungssprechtage eingerichtet. Jeder Handwerksbetrieb kann diesen Beratungsdienst kostenlos in Anspruch nehmen.

Die Kreishandwerkerschaft Celle entwickelte sich mehr und mehr zu einem modernen Dienstleistungsunternehmen mit ständig wachsenden Aufgabengebieten. Mit dem „Haus des Handwerks“ verdeutlicht die Kreishandwerkerschaft im wahrsten Sinne des Wortes ihren ureigensten Zweck, nämlich ein „Rathaus“ für das hiesige Handwerk zu sein, das viele „schlauer“ verlassen, als sie es betreten haben.

Ab dem 01.01.2008 wird ein neues Kapitel in der Geschichte der Kreishandwerkerschaft Celle aufgeschlagen. Zu diesem Zeitpunkt wird sie mit der Kreishandwerkerschaft Soltau-Fallingbostel fusionieren. Dieses haben die Obermeisterversammlungen der beiden Kreishandwerkerschaften auf ihren Frühjahrsversammlungen 2005 beschlossen. Der Sitz der Kreishandwerkerschaft Celle/Soltau-Fallingbostel wird weiterhin in Celle sein. Die bisherigen Geschäftsstellen in Celle und Bad Fallingbostel bleiben erhalten. Ziel ist es, die Betreuungsangebote für die Innungsbetriebe weiter zu optimieren, die Effizienz der Verwaltung zu steigern und weiterhin günstige Mitgliedsbeiträge den Innungen anbieten zu können.

Soltau-Fallingbostel

Historie der Kreishandwerkerschaft Soltau-Fallingbostel

September 1919 Soltau: Gründung des Nordwestdeutschen Handwerkerbundes am 21. September.

Januar 1920 Soltau: Am 19. des Monats finden sich 23 Meister in Soltau zusammen und stellen ihre Haltung zum Handwerkerbund dar. Sie beschließen die Gründung einer Ortsgruppe. Ein Ausschuss wird gewählt, bestehend aus dem Schlossermeister Schulz, dem Malermeister Finke und dem Bäckermeister Schütte.

Februar 1920 Soltau: Gewerkschaften wollen Lohnverhandlungen aufnehmen. Das wird abgelehnt, den Gewerkschaften jedoch mitgeteilt, das das Handwerk bereit sei, folgende Stundenlöhne zu zahlen: Bauhandwerker: 2,35 Mark/ Stunde; Tischler: 2,20 Mark; Schlosser, Schmiede, Klempner, Maler und Schuhmacher: 2,00 Mark. Am 18. Februar erfolgt die endgültige Gründung der Ortsgruppe Soltau für den Nordwestdeutschen Handwerkerbund. Der Vorstand setzt sich zusammen aus: Schlossermeister Schulz (Vorsitzender), Bäckermeister Schütte (Kassenführer), Malermeister Finke (Schriftführer) und Dentist Haase (Beisitzer).

April 1920 Soltau: Erste echte Lohnverhandlungen am 19. April mit den Gewerkschaften. Das geht so bis Mitte 1922. Die Höhe der Stundenlöhne betrug zuletzt über 20 Mark. Vorboten der Inflationszeit.

1. August 1920 Soltau:
Gründung des Kreishandwerkerbundes. Der Vorstand erhält ein neues Mitglied. Elektromeister Pape wird gewählt.

31. Juli 1921 Soltau:
Einweihung der eigenen Fahne – Anmerkung JHW: Sie ist erhalten und befindet sich in der KH – während des zweiten Kreishandwerkertags. Obwohl von einer „Kreishandwerkerschaft” Soltau im eigentlichen Sinne noch nicht die Rede sein kann, wird das Wahrzeichen mit dieser Bezeichnung versehen. An der Widmung beteiligen sich: Schuhmacher-Zwangsinnung Soltau, Schneider-Zwangsinnung Soltau und die Maler-Innung Soltau.

Februar 1922 Walsrode: Das Handwerksamt Walsrode wird am 6. Februar vom Regierungspräsidenten zu Lüneburg als eine „Veranstaltung im Sinne des § 103 c Abs. 3 der Reichsgewerbeordnung” anerkannt. (Die eigentliche ”Geburtsstunde” der heutigen KH und ihrer Vorgänger!)

1922 Soltau: Insgesamt 25 Versammlungen belegen, dass das Handwerk seine Organisation und Selbstverwaltung mit Nachdruck betreibt. Klempnermeister Walter wird in den Vorstand gewählt. Durch den eintretenden Währungsverfall wird eine geordnete Arbeit jedoch beinahe unmöglich. Ehrenamtlich ist sie nicht mehr zu bewältigen. Der Ingenieur Woestmann wird als Geschäftsführer eingestellt. Wie sich später herausstellt: eine personelle Fehlentscheidung.

Ende 1923 Soltau:
Das Handwerksamt Soltau wird eröffnet. Der genaue Gründungstermin läßt sich bisher leider weder anhand der in der KH vorhandenen Unterlagen, noch durch Belege in den verschiedenen Archiven feststellen.
Jahreswechsel 1923/1924 Soltau: Die Stabilisierung der Währung schafft für das Handwerk endlich wieder sichere Arbeitsgrundlagen.

Oktober 1924 Soltau:
Der Beamte Dr. Müller wird als hauptamtlicher Geschäftsführer des Handwerksamtes angestellt.

Juni 1925 Walsrode: Die selbständigen Handwerker und Handwerkerkorporationen des Kreises Fallingbostel errichten eine gemeinsame Geschäftsstelle unter dem Namen „Handwerksamt Walsrode für den Kreis Fallingbostel” Der Sitz der Geschäftsstelle befindet sich in Walsrode. Der Geschäftsbetrieb gestaltet sich zunächst eher zurückhaltend und erscheint nicht geordnet. Das Protokollbuch des Handwerksamtes beginnt erst mit dem Jahr 1927.

1927 Soltau: Sprechtage in den Kirchspielgruppen werden eingeführt, bei denen Steuer- und Buchführungsfragen sowie die Einziehung von Forderungen erledigt werden. In Soltau, Schneverdingen und Bispingen werden Meisterkurse abgehalten. Walsrode: Das Handwerksamt übernimmt für die Innungen die Buchhaltungsarbeiten und die handwerkliche Berufsberatung im Kreis. Geschäftsführer ist Herr Busse.

1928 Walsrode: Die Arbeit des Handwerksamtes nimmt zu. Eine Stenotypistin und eine Kraft für die Buchhaltung werden angestellt.
Juni 1929 Soltau: Dr. Stahlbock wird Geschäftsführer des Handwerkerbundes und des Handwerksamtes.

Juli 1929 Soltau: Die Errichtung eines von der Handwerkskammer initiierten Handwerkerheims sorgt für Unruhe. Unter den Handwerkern werden Fragen der Finanzierung heiß diskutiert.

Oktober 1929 Soltau:
Das Handwerkerheim in Soltau wird feierlich eröffnet.
Januar 1930 Soltau/Walsrode: Der Minister für Handel und Gewerbe trifft die Anordnung, dass die Beziehungen zwischen den Kreishandwerkerbünden und den Kreishandwerkerschaften hinsichtlich ihrer organisatorischen Verbundenheit zu lösen sei. Die Folge nach diversen Satzungsänderungen: Handwerksfunktionäre werden nun nicht mehr vom Kreishandwerkerbund bestimmt, sondern von den Innungen gewählt.

Oktober 1930 Soltau/Walsrode: Die Handwerkskammer beabsichtigt, dem Handwerksamt die Zuschüsse zu kürzen. Der Haushalt für das Jahr 1931 gerät dadurch in Gefahr. Die Lage ist so schlecht, dass in Walsrode das dem Handwerksamt gehörende Motorrad wegen zu hoher Betriebskosten abgeschafft wird.

März 1931 Walsrode:
Geschäftsführer Busse wird wegen finanzieller Unregelmäßigen bei der Kassenführung (der Verbleib von 1000 Mark ist ungeklärt) entlassen. Kommissarisch wird die Sekretärin (!) Fiene als Nachfolgerin eingesetzt. Der Vertrauensverlust in die Geschäftsführung des Handwerksamtes ist bei etlichen Handwerkern so groß, dass sie das Amt verlassen, bzw. ihre aktive Mitarbeit einstellen.

Mai 1931 Soltau:
Die Kürzung des Fachunterrichts in der Berufsschule Soltau stößt auf den Widerstand des Handwerks. Juli 1932 Soltau/Walsrode: Die Situation der Handwerksämter wird immer prekärer. Erneut werden die Zuschüsse der Handwerkskammer gekürzt.

Mai 1933 Soltau/Walsrode: Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten muss die „Gleichschaltung von Politik und Wirtschaft” bis zum 5. Mai vorgenommen sein. Am 4. Mai 1933 meldet das Handwerk des Kreises Soltau Vollzug.

Juli 1934 Soltau/Walsrode: Die „Erste Verordnung über den vorläufigen Aufbau des deutschen Handwerks vom 15. Juli 1934” der Nationalsozialisten sorgt auch in unserer Region für eine radikale Veränderung der handwerklichen Organisation. Die vorhandenen freien und Zwangsinnungen werden aufgelöst. An ihre Stelle treten Pflichtinnungen und Kreishandwerkerschaften. Statt „Handwerksamt Soltau” oder Walsrode heißt es nun ”Kreishandwerkerschaft Soltau” bzw. ”Kreishandwerkerschaft Walsrode”. Der Name wird im Laufe der kommenden Jahre noch einige Male geändert. Im allgemeinen Sprachgebrauch und meistens auch in den offiziellen Dokumenten bleiben jedoch die angeführten Bezeichnungen.

1935 bis 1938 Soltau/Walsrode: Die Kreishandwerkerschaften Soltau und Walsrode haben einen gemeinsamen Kreishandwerksmeister: den Elektromeister Wilhelm Schmidt aus Soltau.

1939 Soltau/Walsrode: Der 2. Weltkrieg bricht aus. Zunächst profitiert das Handwerk durch Aufträge des Militärs. Es erlebt eine Scheinblüte.
1940 bis 1945 Soltau/Walsrode: Der Krieg dauert an. Materialknappheit und personelle Auszehrung der Betriebe führt zum Niedergang des Handwerks. In Soltau und Walsrode kann gegen Ende des Krieges von einer handwerklichen Tätigkeit im eigentlichen Sinne nicht mehr gesprochen werden. Der entstandene rechtsfreie Raum sorgt ebenfalls für den Zerfall der organisatorischen Struktur des Handwerks. Dennoch gibt es einen Kreishandwerksmeister, den Elektromeister Reinhard Pape (Soltau), in Walsrode den Baumeister Hermann Moormann.

1946 Soltau/Walsrode: Am 6. Dezember 1946 wird die Kreishandwerkerschaft Soltau durch die von der Militärregierung erlassene „Aufbauverordnung für das Handwerk” wieder als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt. Gleiches gilt für Walsrode. Obwohl die Bezeichnung „Kreishandwerkerschaft” im Verständnis der Aliierten durch die Nazis negativ besetzt ist – historisch falsch -, behalten die Kreishandwerkerschaften diesen Begriff bei. Die KH Gifhorn z. B. nannte sich nach dem Krieg zunächst wieder „Handwerksamt”.

1947 Soltau: Die Kreishandwerkerschaft festigt sich. Erster hauptamtlicher Geschäftsführer nach dem Weltkrieg wird Hans Werner Holste.

1953 Soltau/Walsrode: Erst acht Jahre nach Kriegsende, am 17. September, gilt für die gesamte Bundesrepublik durch das „Gesetz zur Ordnung des Handwerks” wieder einheitliches Handwerksrecht.

1958 Soltau: Auf Initiative von Karl Quednau wird die Fliesenleger-Innung des damaligen Regierungsbezirks Lüneburg gegründet.
1973 Soltau: Am 27. Oktober feiert die Kreishandwerkerschaft Soltau ihr 50jähriges Bestehen. Es ist nach den vorliegenden Unterlagen fraglich, ob es sich bei diesem Datum um den exakten Gründungstag handelt.

1978 Soltau: Die Kreishandwerkerschaft besteht aus 14 Innungen. 524 Vollhandwerksbetriebe und 41 handwerksähnliche Betriebe sind registriert. Die KH hat sieben (!) Angestellte und drei Lehrlinge.

1979 Soltau/ Walsrode: Am 7. Februar beschließt die Handwerkskammer Lüneburg-Stade als Folge der kommunalen Gebiets- und Verwaltungsreform, die Kreishandwerkerschaften Soltau und Fallingbostel zum 31. Dezember 1981 aufzulösen.

1981 Soltau/Walsrode: Am 1. Juni 1981 beschließt der Vorstand der Handwerkskammer, dass die Kreishandwerkerschaften Soltau und Fallingbostel bis auf weiteres selbständig bleiben. Der Gedanke an eine Fusion ist damit jedoch nicht vom Tisch.

August 1984 Soltau: Bundespräsident Karl Carstens zeichnet zwei Handwerksbetriebe – Fleischerei Karl Meyer (Hützel), Tischlerei Gerd Bruns (Hörpel) – für hervorragende Ausbildungsleistungen aus. September 1984 Soltau: In der Presse wird erneut ein Zusammenschluss der beiden Kreishandwerkerschaften Soltau und Walsrode diskutiert.

1985 Soltau: Das Handwerkerheim „Haus Heidland” wird für fünf Millionen Mark völlig modernisiert.

1986 Soltau/Walsrode: Im Februar wird rückwirkend zum 1. Januar der Zusammenschluss der beiden Kreishandwerkerschaften beschlossen. Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Soltau-Fallingbostel wird Fleischermeister Wilhelm Graubohm.

1998 Fallingbostel:
Kreishandwerksmeister Wilhelm Graubohm wird am 11. Mai durch den Obermeister der Elektro-Innung Walsrode, Radio- und Fernsehtechnikermeister Klaus-Jürgen Geselle, abgelöst und zum Ehrenkreishandwerksmeister ernannt.

2005 Celle/Bad Fallingbostel: Die Kreishandwerkerschaften Celle und Soltau-Fallingbostel beschließen die Zusammenlegung der Kreishandwerkerschaften zum 01.01.2008. Sitz der Kreishandwerkerschaft wird Celle sein. Die beiden Geschäftsstellen in Celle und Bad Fallingbostel bleiben erhalten.

2008 Celle:
Die Kreishandwerkerschaften Celle/Soltau-Fallingbostel und die Kreishandwerkerschaft Lüneburg fusionieren zum 01.01.2009 zur Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide. Die Geschäftsstellen in Bad Fallingbostel, Celle und Lüneburg bleiben erhalten. Sitz der Kreishandwerkerschaft ist Celle.

Lüneburg

Historie der Kreishandwerkerschaft Lüneburg

Die Handwerkskammer Harburg, zuständig auch für Lüneburg, versuchte in den Jahren 1920/21 die mehrgleisigen regionalen Handwerksorganisationen in eine feste Form zu bündeln. Nach zähen Verhandlungen gelang die Umwandlung der Innungsausschüsse, -Verbände und –Vereine in Handwerksämter und damit in Körperschaften des Öffentlichen Rechts. Der 1. Januar 1922 ist der Gründungstag des Handwerksamtes Lüneburg, der Vorläufer der Kreishandwerkerschaft Lüneburg.

Im Jahre 1928 erwarb das Lüneburger Handwerk ein Gebäudekomplex Am Sande 18. Mit der Bezeichnung „Haus des Handwerks“ sollte die Bedeutung auch nach außen sichtbar werden. Der Ausbau des im klassizistischen Stil erbauten Hauses, das heute zu den Pressehäusern der Landeszeitung gehört, wurde mit Hilfe von Spenden des Handwerks vorgenommen. Im Zuge der Gründung der Kreishandwerkerschaft ging das Haus an diese über. Später stellte sich heraus, dass die laufend anfallenden Reparaturen es nicht zuließen, das Gebäude zu erhalten. So wurde 1938 der Neubau eines Gebäudes geplant, doch dazu kam es nicht mehr. Es zogen Kriegswolken auf. Inzwischen war auch die Handwerkskammer von Harburg nach Lüneburg verlegt worden. Damit hatte das Handwerk ein repräsentatives Gebäude. Nachdem die Kreishandwerkerschaft vorübergehend in der Roten Straße 13/14 untergebracht war, zog sie kriegsbedingt im Jahre 1943 in das neue Handwerkskammergebäude mit ein. Im Herbst 1945 zog die Kreishandwerkerschaft erneut um, und zwar in die Lüner Straße 6-7. Erst ab Juni 1951 befand sich die Kreishandwerkerschaft wieder im Gebäude der Handwerkskammer. Großzügig und weiträumig war das gerade nicht, was der Kreishandwerkerschaft an Platz vorbehalten war. Die Zimmer 11, 12 und 13 ergaben zusammen eine Fläche von 50 m². Hinzu kam ein kleiner Materialraum im Keller. Im März 1988 bezieht die Kreishandwerkerschaft ein neues Domizil in der Roten Straße 10. 50 Jahre nach dem das Haus des Handwerks Am Sande 18 verkauft wurde, ist die Kreishandwerkerschaft durch den Erwerb des ehemaligen Dienstgebäudes der Landeszentralbank wieder Eigentümer ihrer Geschäftsstelle. Das Haus wurde von 1907 bis 1909 im Jugendstil erbaut und stand unter Denkmalschutz. Zu diesem Zeitpunkt betreute die Kreishandwerkerschaft 22 Handwerksinnungen mit ca. 1150 Innungsbetrieben. 2002 wurde der Gebäudeanteil in der Roten Straße 10 wieder veräußert. Wiederum hatte man die Kosten für die laufenden Reparaturen und die Unterhaltungskosten unterschätzt. Man zog in das Gebäude der IKK Niedersachsen An der Stadtkoppel 10 zur Miete. Der verkehrsgünstig gelegenen Geschäftsstelle stehen genügend Parkplätze und eine Bürofläche von insgesamt 155 m² zur Verfügung. Zum 01.01.2009 fusioniert die Kreishandwerkerschaft Lüneburg mit der Kreishandwerkerschaft Celle/Soltau-Fallingbostel zur Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide. Zu diesem Zeitpunkt betreute die Lüneburger Geschäftsstelle 18 Handwerksinnungen mit 537 Innungsbetrieben.

 

An der Spitze des Lüneburger Handwerks

Vorsitzender des Handwerksamtes
1922 – 1927 Tischlermeister Bernhard Schmidt, Lüneburg
1927 – 1932 Schneidermeister Gustav Merz, Lüneburg
1932 – 1934 Malermeister Karl Panz, Lüneburg

Kreishandwerksmeister

1934 – 1943 Stellmachermeister Karl Straßburger
1943 – 1945 Fleischermeister Franz Pommer
1945 – 1960 Baumeister Ernst Raab
1960 – 1976 Bäcker- und Konditormeister Curt Tietze
1976 – 1988 Elektromeister Manfred Vick
1988 – 2001 Gas- und Wasserinstallateurmeister Hans-Georg Röhlke
2001 – 2007 Maurermeister Gerd Zeppenfeld
seit 2008      Maler- und Lackierermeister Achim Aschenbrenner

Geschäftsführer

1922 – 1927 Otto Jörn
1927 – 1928 Dipl.-Volkswirt Dr. Koppe
1928 – 1929 Dipl.-Volkswirt Heinz Hoffmann
1929 – 1939 Dipl.-Volkswirt Dr. Ludwig Struck
1939 – 1946 Walter Janz
1946 – 1961 Dipl.-Volkswirt Dr. Friedrich Steuernagel
1961 – 1968 Werner Erdmann
1968 – 1992 Heinz Kruse
1992 – 2008 Bernd Hanstedt
2009 – 2019 Dr. Rüdiger Jeske und Jürgen Böckmann
2019 –          Dr. Rüdiger Jeske und Stellvertreterin Claudia Farken-Günther

Uelzen/Lüchow-Dannenberg

Historie der Kreishandwerkerschaft Uelzen/Lüchow-Dannenberg

Das Uelzener Handwerksamt, der Vorläufer der Kreishandwerkerschaft, wurde im Jahr 1923 in Uelzen gegründet. Davor gab es den nordwestdeutschen Handwerkerbund, dem sich die Handwerker der Ortsgruppe Bevensen 1919 angeschlossen haben. Seit dieser Zeit findet in Bad Bevensen nach den Heiligen Drei Königen eine öffentliche Kundgebung des Handwerks im Landkreis Uelzen statt.

Bereits 1932 wurde das Haus des Handwerks in der Hoefftstraße in Uelzen erworben. Nach dem Krieg bestand eine große Aufgabe darin, die vielen Handwerksflüchtlinge im Landkreis Uelzen zu integrieren. Durch menschliche Betreuung und materielle Hilfe wurden vielen Handwerksflüchtlingen die ersten Schritte erleichtert. Im Auftrag der Handwerkskammer wurden an über 1.500 Handwerker Hilfsgelder von einer Spendensammlung aus dem Gesamthandwerk in Deutschland verteilt.

Bereits seit der Nachkriegszeit verfügte die Uelzener Kreishandwerkerschaft über eine Inkassostelle für Handwerksforderungen, die sich großer Inanspruchnahme erfreute.

1964 kam eine handwerkseigene Buchstelle hinzu, die bis in die achtziger Jahre betrieben wurde. Auch wurde 1967 das Versorgungswerk gegründet, das Innungsmitgliedern und deren Mitarbeitern die Möglichkeit gibt zu günstigen Bedingungen Versorgungslücken zu schließen. Wenig später wurde eine Lehrwerkstatt eröffnet, wo die überbetriebliche Unterweisung von Auszubildenden durchgeführt wurde. Die Kreishandwerkerschaft entwickelte sich zu einem Dienstleistungsunternehmen für ihre Innungsmitglieder. 1965 verfügte die Kreishandwerkerschaft über 26 Innungen und 1.206 Handwerksbetriebe, die betreut wurden. Aufgrund des Strukturwandels im Handwerk waren es im Jahre 2000 nur noch 17 Innungen mit insgesamt 480 Innungsbetrieben. Insgesamt wurden im Jahre 2000 ca. 652 Auszubildende ausgebildet.

Ab dem 01. Januar 2003 übernahm die Kreishandwerkerschaft Uelzen die Betreuung der 11 Innungen aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg. Durch einen Kooperationsvertrag hatten diese 11 Innungen der Kreishandwerkerschaft Uelzen die Geschäfts- und Kassenführung übertragen. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg gab es zu der Zeit insgesamt nur noch 120 Innungsmitglieder, so dass die Kreishandwerkerschaft Uelzen ab 2003 etwa 600 Betriebe vertrat. Die Fusion mit Lüchow-Dannenberg erfolgte dann in 2004.

Die Kreishandwerkerschaft Lüchow-Dannenberg war 1934 aus den beiden Handwerksämtern Lüchow und Dannenberg entstanden. Zunächst hatte die Kreishandwerkerschaft ihre Büroräume in Dannenberg/Elbe Am Markt. Später wurde die Dienststelle in die Marschtorstr. 32 verlegt. Im Jahr 2010 wurde das denkmalgeschützte Haus veräußert.

Zum Zeitpunkt der Fusion mit der Kreishandwerkerschaft Lüneburger Heide am 01. Januar 2012 wurden noch 14 Innungen mit ca. 400 Innungsbetrieben aus den Landkreisen Uelzen und Lüchow-Dannenberg vertreten. Auslöser der Fusion war, dass der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Uelzen/Lüchow-Dannenberg Walter Dreher zum 31.12.2011 in den Ruhestand gegangen war.

 

An der Spitze des Uelzener Handwerks

Kreishandwerksmeister
1934 – 1945 Baumeister Ludwig Engelhardt
1945 – 1948 Glasermeister Georg Flohrmann
1948 – 1954 Ofensetzermeister Hans Stelzer
1954 – 1972 Schneidermeister Alfred Kröger
1972 – 1986 Fleischermeister Helmut Kudritzki
1986 – 1993 Maler und Lackierermeister Albrecht Gröfke
1993 – 2009 Fleischermeister Jürgen Kudritzki
seit 2010 Dipl.-Ing. Horst Saevecke

Geschäftsführer
1929 – 1939 Wilhelm Geffert
1944 – 1944 Karl-Heinz Barz
1944 – 1945 Heinrich Buchholz
1946 Kurt Köster (1946 verstorben)
1947 – 1966 Heinrich Buchholz
1967 – 1994 Hans Bergmann
1994 – 2011 Walter Dreher

An der Spitze des Lüchow-Dannenberger Handwerks

Kreishandwerksmeister
1934 – 1940 Malermeister Karl Hildebrand jun.
1940 – 1941 Bäckermeister K. Vester
1941 – 1945 Schmiedemeister H. Stolte
1945 – 1965 Schmiedemeister Karl Pengel

Geschäftsführer
1934 – 1939 Dr. Willy Stilke
1939 – 1943 Herr Lippe / Herr Janz
1943 – 1946 Franz Carl Schmidt
1946 – 1965 Heinrich Throl
– 2002 Heinz-Georg Lütke