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Dreikönigstagung des Handwerks 2024

Auf der Dreikönigstagung in Bad Bevensen am 8. Januar 2024 konnte Kreishandwerksmeisterin Schmidt den Präsidenten des Zentralverbands des Deutschen Handwerks Jörg Dittrich begrüßen, der trotz der Proteste der Landwirte den weiten Weg aus Dresden auf sich genommen und über bundespolitische Themen berichtet hat. Schmidt wies darauf hin, dass das Handwerk derzeit in einer schwierigen Situation sei. Die Betriebe haben sich gerade von den Coronafolgen erholt, da überfiel Russland die Ukraine und mit dem Überfall der Hamas auf Israel scheint die Welt im Nahen Osten eine andere zu sein. Die Auswirkungen auf das Handwerk vor Ort sind teilweise schon spürbar. Daneben treten teilweise andere Probleme. Hohe Energiepreise, Inflation, hohe Zinsen und damit einhergehend, ist festzustellen, dass der Bausektor eingebrochen ist. Viele Betriebe arbeiten derzeit nur noch ihre Altaufträge ab.

Auch kritisierte Schmidt die Bundesregierung, „wo Gesetze und Maßnahmen entwickelt werden, über die man nur den Kopf schütteln könnte.“ Als Beispiel nannte sie die Abwicklung der Coronabeihilfen, die Strompreisregelung und auch die digitale Krankschreibung, wo das Handwerk am Entscheidungsprozess nicht eingebunden war. Dennoch gilt es, in den Betrieben nicht in Pessimismus zu verfallen. Handwerker sind schon von Berufs wegen Pragmatiker und finden immer passgenaue Lösungen.

Präsident Dittrich ging unter anderem darauf ein, dass die Lohnzusatzkosten sich immer weiter erhöhen und es damit keinen fairen Wettbewerb mehr gibt. Zudem setzt sich der Zentralverband für die Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung ein. Dittrich wies darauf hin, dass die Ampelregierung Vertrauen verloren hat. Es ist schon schwierig, wenn Entscheidungen kurzfristig getroffen, Betroffene nicht eingebunden und dann diese Entscheidungen wieder zurückgenommen werden müssen. Auch Dittrich machte den Betrieben Mut, dass Deutschland immer noch sehr innovativ sei. Handwerker können mit Krisen umgehen und wies darauf hin, dass wir eine große Handwerkerfamilie sind.

Landrat Dr. Blume kritisierte in seinem Grußwort den Aktionismus in der Politik und setzte sich für nachhaltigen Bürokratieabbau ein. Als gute Nachricht wies er nochmal darauf hin, dass die Kreispolitik beschlossen hatte, das Projekt BBS-Campus umzusetzen.

 

 

Von links nach rechts auf dem Bild: Kreishandwerksmeisterin Claudia Schmidt, Präsident ZDH Jörg Dittrich